Monday, December 29, 2014

Modjadji oder der Freie Fall des Regens (4)

Anmerkung: Und wieder mal ein Stündchen Zeit für Unfug gehabt - ich weiss wirklich noch nicht, wohin die Geschichte geht.... findet unser Held Arbeit in einem Teehaus, das von einem Rudel schwuler Werwölfe betrieben wird? Wird er Immobilienmakler für heimatlose Geister? Ein Greifenreiter? Wenn ich dass nur wüsste.... die bisherigen (unvollständigen) Teile findet ihr hier


Die Gasse hinter der Wirtshaustüre

Nun, das Land der Wunder und Magie hatte ich mir insgeheim anders vorgestellt: Ein Schloss in der Ferne mit grünen Wiesen und Sonnenuntergang. Tiefe Wälder, Elfen mit langen Ohren, Magier mit spitzen Hüten, grimmige Söldner, fröhliche Bauern, Wachen mit rostigen Rüstungen und verschwitzte Händler, die kandierte Hasenohren am Strassenrand anbieten. Nichts von dem. Anstelle dessen blickte ich auf eine ordinäre Mauer mit Graffiti. Ich trat in die sehr gewöhnliche Gasse mit den handelsüblichen Pflastersteinen raus und blickte mich neugierig um. Alte Häuser, eine lange Mauer und kein Mensch auf der Strasse.
"Das ist alles?" drehte ich mich fragend um, nur um die Türe zu sehen, die mit einem lauten Krach ins Schloss fiel. Ich stand alleine in der Gasse und wusste, dass die Tür, die in meine Welt führte, sich sich nicht mehr öffnen lassen wird. Ich war im Kaninchenbau gefangen und in mir war diese Art von Gewissheit, die unwideruflich war und selbst einem Sturm des Zweifels trotzen würde.



Trotzdem sprang ich zur Tür und versuchte diese zu öffnen. Die Tür war - wie erwartet - fest veschlossen und mein Rütteln beeindruckte 200 Pfund Eichenholz nicht im geringsten. "Du bist ein findiger Kerl, du wirst dich schnell in deiner neuen Heimat zurechtfinden. Danke für den netten Nachmittag!" hörte ich die Stimme der Regenkönigin dumpf durch die Tür. Ich rief: "Mach auf! Das ist kein Spass mehr!" und trommelte mit den Fäusten auf das Holz ein. Aber die Antwort war nur Stille. Ein Tritt gegen die Tür bestätigte nur, dass es sich tatsächlich um eine massive Wirtshaustür handelte, die weitaus mehr als einen Tritt im Leben gesehen hatte.

Was hatte ich mir da nur eingebrockt? Wie dumm kann ein Mensch sein? Magie und eine Königin? Vermutlich lag ich zu Hause auf meinem Diwan und träumte diesen Mist vor mich hin. Also zwickte ich mich fest, was sehr real und schmerzhaft war. Die Theorie des Traums konnte ich mir also schenken. Nur - wo war ich nun? Ich war mir sicher, dass sich die Türe wieder öffnen würde, denn dass ist schließlich der Daseinszweck von Türen: Öffnen und Schließen, Schließen und Öffnen. Die Frage war lediglich das Wann und Warum. Nach einer Weile gab ich das Rufen und Klopfen auf, setzte mich mit hängenden Kopf auf die Stufe, um mein Selbstmitleid und die schmerzenden Zehen zu pflegen. Ich verfluchte die Idee, an einem regnerischen Sonntag die gemütliche Wohnung zu verlassen und zudem mich von fremden Weibsvolk bequatschen zulassen. Zu allem Unglück wurde es langsam dunkel und ein stetiger Nieselregen setzte ein.

Ich brauchte also einen Plan. Voller Hoffnung die ganze Nacht vor einer Wirtshaustüre im Regen zu sitzen, war keine Vorstellung, die mir zusagte. Ich blickte nach links und rechts die Gasse runter und entschied, dass der Zufall die richtige Entscheidung herbeiführen sollte. Also kramte ich eine Münze aus der Tasche und warf sie in die Luft: "Kopf, und ich gehe links die Gasse runter" entschied ich spontan, als meine Augen die drehende Münze im regnerischen Abendlicht verfolgten. Kopf lag oben und so ging ich leise fluchend nach links die Strasse hinunter, bis ich an eine Seitengasse kam, an deren Ende Licht zu sehen war....

/to be continued... some day :)

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