Saturday, March 30, 2013

Sim City 5: Stau, die Zweite

An simplen Spielen ist schon manch großer Geist gescheitert... Gerade eben bin ich noch mit einer vor Stolz geschwellten Brust durch die digitalen Landschaften spaziert und einen Augenblick später muss ich mein Scheitern gestehen. Eine Geschichte von Hochmut und Fall oder wie mich Sim City Demut lehrte. Die Glückspiel & Touristen Stadt ist auf Eis gelegt, bis ein paar grundlegende Änderungen via Patch erfolgt sind. Der Grund für das Scheitern: Gridlock, dass heisst, der Verkehr stand in der kompletten Stadt. Das Interessante daran ist, dass der Gridlock sich angekündigt hat und nicht zu verhindern war. Die Strassenführung in der Stadt war gut. Es gab keinen Stau oder große Verkehrsprobleme, trotzdem kam der Verkehr vollständig zum Erliegen.... und wichtig: Es gab keine Kreuzung vor dem Autobahnzugang! "Oups", habe ich mir gedacht, ein wenig herum experimentiert und ich denke, dass ich eine Erklärung oder Schuldigen dafür gefunden habe.

Einer der maßgeblichen Gründe war die Produktion von Fahrzeugen aus dem Nichts, genauer: Die Pendler (Arbeiter, Touristen, Glücksspieler etc.), die mit dem Zug kamen, versuchten die Stadt mit Taxis zu verlassen, nachdem Sie die Spielhallen besucht hatten. Wie man sieht, sind relativ wenig normale Fahrzeuge unterwegs. Die ganzen Taxis im nächsten Screenshot kommen aus einer einzelnen gutgehenden Spielhalle und viele davon versuchen in die anderen Städte der Region zu kommen. Ärgerlich, konnte man aber durch Umsetzen der Spielhöllen, als auch eine andere Strassenführung in den Griff bekommen.

Die Invasion der gelben Autos!

Trotzdem haben mir die zusätzlichen Fahrzeuge auf Dauer das Genick gebrochen, vor allem da die Anzahl nicht kontrollierbar ist. Es gibt eine maximale Anzahl von Fahrzeugen, die unsere Stadt innerhalb von einer Minute auf einem der Zubringer verlassen können - sagen wir einmal es sind 50 Stück. Bei zwei Zubringern und einer idealen Verteilung der Fahrzeuge nach Ost und West sind es 100. Wenn diese Anzahl überschritten wird, kommt es zu einem Stau. Simpel und einfach, mehr geht nicht.

Friday, March 29, 2013

We put our faith in Blast Hardcheese

Mr. Hardcheese and the Bullshit Bingo
Nein, kein zweiter Teil über die Tierwelt von Douglas Adams oder die wundersame Welt von Mystery Science Theater 3000. Aber ich habe mir noch einmal die Sachen durchgelesen, die ich über Plapperkäfer, Maxis, Social Media, Verführung und Kommunikation geschrieben habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich im Grunde genommen nicht über den verbockten Release von Sim City 5 oder die Falschaussage des Maxis General Manager verärgert war, sondern oft über die Art und Weise, wie offizielle Mitteilungen und Informationen von Unternehmen formuliert werden. Wer eine Vorstellung davon haben will, wie innerhalb von Unternehmen Sprache missbraucht wird, dem sei der Corporate Gibberish Generator™ empfohlen.

Ich persönlich bin überzeugt, dass offizielle Mitteilungen und Statements von Unternehmen immer problematisch sind, alleine aus dem Grund, dass ein Unternehmen ein berechtigtes Interesse daran hat, die Fakten in einer Krise so zu interpretieren, dass die "Wahrheit" für alle Betroffenen erträglich wird. Und das ist das Schwierige: Ich weiß, dass ein offizielles Statement eines Unternehmens kein Beweis oder Nachweis für eine wie auch immer geartete Wahrheit ist. Es ist eine Aussage, die unser Bild und Auffassung von dem, was geschehen ist, in eine bestimmte Richtung lenken soll. Dass heisst, ich muss letzten Endes die Entscheidung treffen, ob ich der Verlautbarung Glauben schenke: "to put or not to put my faith in Blast Hardcheese". Hmm, wenn ich es mir so recht überlege... neben Vertrauen und Misstrauen gibt es noch eine dritte Möglichkeit - eine offizielle Verlautbarung, von der jeder weiß, dass diese falsch, aber zumindest amüsant ist. Ich denke da an Said el Sahhaf, der ehemalige irakische Informationsminister: "Bagdad wir niemals von den stinkenden Amerikaner eingenommen!", während im Hintergrund der Aufzeichnung amerikanische Panzer durch die Stadt rumpeln. Legendär!

Wednesday, March 27, 2013

Social Media und der gefräßige Plapperkäfer

Es gibt Tage, an denen sollte man im Bett bleiben, sich die Decke über den Kopf ziehen und das Leben da draußen meiden: Nennen wir es die angewandte Theorie des gefräßigen Plapperkäfers von Traal. Ein von Douglas Adams beschriebenes Alien, dass denkt, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen. Mächtig dämlich, aber gefräßig. Einer der Gründe, warum man nicht ohne Handtuch aus dem Haus gehen sollte, denn Ignoranz ist eine mächtige Waffe.

Das Interessante ist, dass viele User im Internet das Mindsetting des Plapperkäfers von Traal benutzen. Trotz allen Geredes von der Intelligenz des Schwarms, neigt das einzelne Mitglied dazu dämlich und gefräßig zu sein, und schnappt hungrig nach den paar Informationshappen, die uns vor die Füße geworfen werden. Tratsch und Klatsch sind der Leim, der das Internet zusammenhält und wer unsere Gefräßigkeit gut bedient, den belohnen wir, indem wir das größere Gesamtbild ignorieren: Denn was wir nicht sehen, betrifft uns auch nicht. Oder?

Sunday, March 24, 2013

Telekom: Abschaffung der Flatrate ab Mai geplant


Ein Zitat, das gerne und oft in Blogs verwendet wird, um den drohenden Untergang des Abendlandes mit wohlfeilen Worten zu beschwören, ist von Heinrich Heine. "Warum nicht?" habe ich mir gedacht, "Ich brauche einen Einstieg in den heutigen Blog!" und so bekommen es meine Leser - falls vorhanden - auch einmal in abgeänderter Form um die Ohren geschlagen:

"Denk ich an Deutschlands Internet in der Nacht, so bin ich um meinen Schlaf gebracht!"

Voila, wir sind beim Thema, und der Darsteller unserer heutigen Episode in der Schmierenkomödie "Deutschland und das Internet" ist die Telekom. Ein ehemals staatliches Unternehmen, dass durch Privatisierung in die Weiten der freien Marktwirtschaft entlassen worden ist und nun beständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Geldvermehrung ist.

Der neueste Plan im Portfolio des Grauens und des freien Unternehmertums ist die "Drosselung", genauer: Bei Flatrates soll die Übertragungsgeschwindigkeit gebremst werden, sobald ein bestimmtes Volumen an Datenmenge durch die Leitungen geflossen sind. Großzügigerweise soll die neue einheitliche Geschwindigkeit 384 KBit/s betragen... wer es dann schneller haben will, soll mehr zahlen. Und das alles ist ab Mai geplant, wie lieblich. Es ist ein wunderbarer Business Plan, der mit Sicherheit den Sozialneid unserer Nachbarstaaten hervorrufen wird, die jetzt schon für weniger Geld im Monat, mit höheren Geschwindigkeiten und ohne Begrenzungen im Internet unterwegs sind und deren Betreiber nicht gerade am Hungertuch nagen. Vor allem die Übertragung dieser Idee in andere Bereiche des öffentlichen Lebens ist schmerzfrei möglich, wie zum Beispiel Monatstickets bei den Städtischen Verkehrsbetrieben. Ab der zweiten Woche darf man nur noch eine Haltestelle damit fahren, weil das Kontigent von 30 Haltestellen im Monat aufgebraucht worden ist. Für die Poweruser unter den Pendler gibt es dann das "Bus Raiding Ticket Comfort Plus", das nur 30% mehr kostet, es aber erlaubt, das Monatsticket durchgehend zu nutzen.

Wednesday, March 20, 2013

Sim City 5: Der Offline Modus oder warum die Hose unter dem Knie hängt.



"I shall now tell you how awful rants are, they are the bain of humans."
The Urban Dictionary


Sim City 5 rockt meiner Meinung nach und ist ein würdiger Nachfolger der Reihe. Und es ist mir vollkommen egal, ob jetzt jeder einzelne Sim eine persönliche Lebensgeschichte verpasst bekommt und auf ewig in einer Arbeitersiedlung schmoren muss oder jeden Tag Wohn- und Arbeitsstätte wechselt. Das Spiel macht trotz der Schwächen und Bugs kurz nach dem Release Spass, man kann wunderschöne Städte bauen und das zählt unter dem Strich.
 
Unschön dagegen finde ich gewisse Tatsachen und Ereignise in der wirklichen Welt, genauer: Handhabung von Release und Kommunikation mit der Community. Machen wir uns nichts vor... offizielle Statements eines Unternehmens während eines Shitstorms sind immer der Versuch die fromme Lüge mit der Wahrheit zu verkaufen - mit einer recht freien Interpretation der Fakten und eigenen Aussagen. Ein Zyniker mag sogar behaupten, dass "das offizielle Statement" Teil eines perfiden Spieles ist, bei dem beiden Seiten bewusst ist, dass die Wahrheit höchstens zwischen den Zeilen zu finden ist oder genannt wird. Was folgt, ist ein öffentliches Ritual der Unterwerfung und Beschwichtigung, bei dem lediglich die Ausführung bewertet wird und vor allem die Kunst, sich nicht bei einem weiteren Fauxpas mit herunter gelassener Hose erwischen zu lassen.

Friday, March 15, 2013

Sim City 5: 100k Town Data Maps

Die Stadt der zwei Kreise ist auf 100000 Einwohner gewachsen und - Überraschung! - keine Staus, kein Chaos. Die meisten Sims latschen zu Fuß in die Läden, lassen sich von Schulbussen abholen oder bemühen die Strassenbahn. Natürlich gibt es immer wieder ein paar unverbesserliche Sims, die ihr Auto über die Strassen jagen. Insgesamt hält sich das aber stark in Grenzen.


Was habe ich im Gegensatz zu meinen "Epic Fails" anders gemacht?
1.) Ich halte die Bewohner der Stadt möglichst vom Zubringer der Autobahn fern. Wenn diese zusätzlich zum Frachtverkehr, den Touristen und Pendlern die Kreuzung und Auffahrt nutzen, ist Stau vorprogrammiert. Regionaler Zugang kann man später über Fähre oder Zug sinnvoller regeln. Eine weitere Fragwürdigkeit: Ich habe keine weitere Stadt in der Region, trotzdem fahren täglich hunderte von Sims fröhlich über den Zubringer Richtung Nirgendwo.

2.) Sims sind Opportunisten und faule Hunde. Daher sind die Einkaufsmöglichkeiten direkt in die Wohngebiete integriert - wer will denn für ein belegtes Brötchen quer durch die Stadt fahren? Und die Läden um die Ecke haben vor allem einen großen Vorteil: Sie bedienen automatisch die richtige Einkommensklasse und steigen in der Density mit den Einwohnern auf.
Tipp des Tages: Vermeidet klassische Einkaufsviertel und der zuständige Minister für Verkehr wird seinen Erstgeborenen für den Erbauer der Stadt opfern!
Auch nicht unwichtig: Der Sims geht aus dem Haus und hat eine Arbeitsstätte vor der Tür.

Vom Reiz geträumter Orte

Es gibt in mir - und anderen Menschen, die ich kenne - eine Art urbane Romantik, die tief in uns vergraben ist. Die Stadt - ein künstlich geschaffener Ort - ist die natürliche Umgebung des modernen Menschen. Stein, Lärm und Benzin unser tägliches Brot. Das ist im ersten Augenblick eine entsetzliche Vorstellung, denn Romantik wird im allgemeinen mit der unberührten Natur in Verbindung gebracht. Oh, ja! Die Kunden des Bioladens um die Ecke haben da eine klare Vorstellung davon: Aufrechte Bauern, die im letzten Sonnenschein ihre karges Mahl aus Körnern und Obst zu sich nehmen oder Elfen, die singend durch den Wald hüpfen und mit Bäumen sprechen. Und ich fehlgeleitetes Wesen, der mit gesenkten Haupt ein paar Zwiebeln und Möhren in diesem Laden kauft? Meine Seele wird durch den Sonnenuntergang berührt, der durch die Stahlkonstruktionen einer verlassenen Industrieanlage scheint und dadurch fantastische Geschichten erzählt, die ein Sonnenuntergang in der Wildnis von Kanada nicht auf den Tisch bringen kann.

Ich denke, dass dies an der Art und Weise liegt, wie Menschen die Welt begreifen, dieser begegnen und in ihr überleben. Kultur ist die Antwort auf die fehlende Spezialisierung, die anderen Bewohnern unserer Welt das Überleben sichert. Kultur ist unser Werkzeug, der Segen und Fluch des Menschen. Und Hybris unsere Braut, denn wir verändern uns und die Umgebung, in der wir leben nicht immer zum Besseren. Daher hat der Sonnenuntergang in einer verlassenen Industrieanlage eine bestimmte Qualität. Er ist nicht besser, aber anders. Denn die Vergangenheit spricht zu uns durch die steinernen Bauten einer Stadt, berichtet durch die Veränderung der Landschaft von Aufstieg und Niedergang ganzer Völker. Die Szenerie erzählt mir Geschichten der Liebe und Leidenschaft, von verlorener Hoffnung oder vom Kampf der Arbeiterklasse. Vielleicht wird der verlassene Komplex auch als Unterschlupf der Anhänger von Shub-Niggurath - der schwarzen Ziege - missbraucht und die untergehende Sonne ist das letzte Licht, was ich jemals sehen werde? Aliens und Axtmörder! Geheimdienste und Paranoia?

Eventuell ist es auch nur ein Ort, der sich der Überwachung und Kontrolle des öffentlichen Raumes entzieht und in diesem speziellen Augenblick kann ich der Mensch sein, der ich bin. Frei in den Gedanken, einfach in mir selbst ruhend? Ganz ehrlich - dagegen stinkt die 2,50 EURO Version des Sonnenuntergangs des Bioladens und seiner singenden Möhren ab. Und ehe ich es vergesse, die Empfehlung für den Bücherwurm: "Architektur und soziale Fragen" - ein Essay von Betrand Russel. Kurz, altmodisch und gut!

Wednesday, March 13, 2013

Sim City 5: Bauherr gegen Stau! Der Kampf beginnt...

Das Chaos mit dem Verkehr hat mir keine Ruhe gelassen. Daher wurde noch einmal die Stadt der Kreise ausgepackt. Diesmal nur schöner und besser! Die Einwohnern hausen an zwei Ringstrassen, durch die der Zubringer der Autobahn geht. Die Arbeiter der äußeren Elendsviertel werden per Strassenbahn an Ihre Arbeitsstätten gekarrt, während die Mittelschicht, als auch die 1% - sprich: reiche Säcke - das Auto bemühen dürfen. Es wird der Nordkoreanische Ansatz verfolgt: Keine Touristen oder andere Wegelagerer. Daher fallen Spielhallen, das "Gewerbe" und Hotels weg. Kultur? Das gemeinsame Absingen der Firmenhymne muss ausreichen! Ziel ist es an die 75K Einwohner zu haben, die in Prozessoren- und TV-Fabriken ihren Unterhalt verdienen und nicht mit den Außenwelt auf den Straßen unserer kleinen Stadt kollidieren.


1. Stufe: Die zitternde Hände des Numberobis

Das Basic Layout... Anleihen beim Staat sind eurer Freund bei der Stadtplanung. Und viel Geduld ist am Anfang nötig, da der meiste Verdienst erst einmal in die Rückzahlung der Schulden geht. Küsst in der Zwischenzeit die Dame eures Vertrauens oder brennt ein Kornfeld nieder. Ich kann mich mit dem Sandkasten-Modus nicht anfreunden und habe eine Stunde das örtliche Kaffeehaus unsicher gemacht, während die Sims geackert haben.

Die Industrie hatte ich links oben im Eck untergebracht. Eine Schnapsidee, denn der Wind hatte sich um 45 Grad gedreht und den Dreck in die Stadt geblasen. Das Bildungsprekariat ist vor dem Rathaus Sturm gelaufen und ich habe - wie jeder anständige Politiker - falsche Versprechungen in die Welt gesetzt.


2 Kreise müsst ihr sein...
Der Verkehr ist im grünen Bereich und die Moneten sammen sich auf dem Konto. Die zwei lumpigen Querstrassen im inneren Kreis waren für die Parks gedacht, mit denen ich die Grundstückswerte manipuliert habe, damit sich schnell die Mittelklasse ansiedelt.


Sim City 5: Die Mutter aller Staus

Endlich! Der Hersteller/Betreiber von Sim City 5 hatte ein Einsehen und es wurden mehr Server aufgestellt. Spielen war möglich und Ihr dürft mich ab sofort Numerobis nennen. Mit einem Freund zusammen wurde eine Region ausgewählt und man hat flux angefangen Städte zu bauen. Mein völlig subjektives Urteil im Rausch der ersten Stunden: Klasse Spiel, wenn es einmal läuft und es macht einen Höllenspaß. Wie viele Spiele kurz nach der Veröffentlichung ist es jedoch von kleinen, häßlichen Bugs und schlecht programmierten Features verseucht. Ein paar der wirklichen ärgerlichen Bugs betreffen die Interaktion zwischen den Städten innerhalb einer Region. Blicken wir einmal auf das Schreckgespenst, dem viele amitionierte Projekte zum Opfer gefallen sind... das gemeine Verkehrswesen.

Der gewöhnliche Sim liebt sein Auto und ist nur schwerlich davon zu trennen. Mit Stolz geschwellter Brust beobachtet man, wie die ersten Möbelwagen kommen, das Haus steht und das Sim sein Auto zu einer Spritztour ausführt. Der Stolz weicht schnell dem Schrecken, wenn das gleiche Verhalten jeder der Bewohner aus einem unserer sozialistischen Prachtbauten und Wohnburgen macht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, das Sim City 5 die Mutter aller Staus ist. Den Verkehr unter Kontrolle zu bekommen ist schwer und wenn die Stadtplanung schlecht ist... sogar unmöglich.

Thursday, March 7, 2013

Sim City 5: Das Debakel


Für den geneigten Leser, dem Computerspiele fremd sind, eine kurze Erklärung, was Sim City ist. Es geht um den Aufbau und die Simulation einer Stadt. Das kann von einem kleinem Dorf mit Landwirtschaft, einer verdreckten Industriestadt oder einer Metropole gehen, deren Skyline aus Wolkenkratzer besteht, soweit das Auge reicht.  Das Grundprinzip ist - wie in den meisten erfolgreichen Spielen - relativ simpel: Man baut Straßen und weist Gebiete zur Bebauung aus. Industrie-, Kommerz- und Wohngebiete. Was für Gebäude entstehen, hängt von der Attraktivität des Grundstückes ab und Faktoren wie Umweltverschmutzung, Kriminalität, Bildung, Verkehr und Bedarf der Einwohner. Dazu kommen noch allerhand an Spezialgebäuden wie Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr oder Attraktionen für Touristen.






Der erste Versuch von Babylon: Glücksspiel und Verbrechen!
Sim City 5 gehört der Spielkategorie “Sandbox” an, genauer: In dieser Art von Spielen setzt sich der Spieler seine eigenen Ziele. Es ist kein Spiel, dass man gewinnen kann und bei dem der böse Obermotz mit dem finsteren Schwert der Rache niedergestreckt werden muss. Man baut eher meditativ Städte und Regionen und läßt sich von romantischen Vorstellungen städtebaulicher Natur leiten, die durchaus auch finster sein dürfen. Ein Sündenpfuhl, dessen Luftverschmutzung China in den Schatten stellt? Kann man bauen und sollten die Bewohner vor dem Rathaus protestieren, dann kann man als der große Konstrukteur seinen Unmut mit Katastrophen kundtun: Man wählt zwischen dem Erdbeben im Vorgarten, Meteore oder einem Wirbelsturm, um dem maulenden Volk eine Lehre zu erteilen. 

Würde ich das Spiel weiter empfehlen?

Mit genügend ungesunder Nahrung in Form von Schokolade, Chips, Zeit im Überfluss und ordentlicher Musik im Cloudplayer normalerweise mit einem "Latürnich! Must have!". In diesem Augenblick würde ich es mit Sicherheit nur meinen ärgsten Feinden ans Herz legen. Und der Grund hierfür hat einen Namen: "Online-Zwang". Spielen ist nur dann möglich, wenn man sich auf die vom Hersteller bereit gestellten Server  begibt. Da die Vorgänger des Spieles sehr erfolgreich waren, hat sich für das neue Sim City auch eine recht stattliche Zahl an Käufern gefunden mit der Folge, dass die Server überlastet sind und Mitteilungen wie "Could not log in to SimCity due to a network error." oder "Trying to reconnect to the server" das Spielvergnügen versauen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass der Spielstand in die Cloud gespeichert wird, was natürlich nicht funktioniert, wenn die Server zum wiederholten Male in die Knie gegangen sind. Mit Pech sind da mal zwei Stunden oder mehr zum Teufel gegangen. Nachdem einige Features wie Leaderboards, Achievements, höchste Spielgeschwindigkeiten abgeschaltet worden sind, ist auch der Rest der Spielerschar "not amused". Der Tip des Tages für Developer und Publisher zukünftiger Spiele: Nerd-Rage auf Amazon und Facebook - sollte man sich für den nächsten Release noch einmal reinziehen.

Aber es gibt Hoffnung: Da der Mob angesäuerter Spieler in Ermangelung von Spielzeit als Alternative Rufmord betreibt und Shitstorms anfacht, hat sich der Hersteller nun zum Handeln entschlossen. Neue Server sind angeblich im Anmarsch.... wir sind gespannt!







Wednesday, March 6, 2013

Back in town

Die Gründe für meine Abwesenheit sind mit ein oder zwei Sätzen nicht ganz einfach zu beschreiben, nur soviel: Sehr private Gründe - über die ich nicht öffentlich schwadronieren werde - und vieles von den Sachen, mit denen ich mich beschäftigt habe, sind mit den Vorstellungen meines Arbeitsgebers nicht ganz konform gegangen. Und auch wenn ich die Lieder meines Herren oft nicht aus vollem Herzen singe, so werde ich nicht in die Hand beißen, die mich füttert. Die Realität ist harsch und es muss einen Kompromiss gefunden werden zwischen der regelmäßiger Bezahlung und dem Niederschreiben fragwürdiger Theorien in seiner Freizeit. Es gibt Gerüchte, dass ich in fremden Gärten mit anderen Identitäten gewütet habe... selbstverständlich nicht! Ich sage nur soviel dazu: Böswillige Nachbarn und tratschende Marktweiber sind keine zuverlässigen Quellen der Information, wenn auch zuweilen amüsant.

Kurz: Der Blog ist nicht vergessen, lediglich ein wenig eingestaubt. Damit sich dies ändert, werde ich diesen zeitweise auch als Übungsfeld für Rezensionen zu Büchern und Spielen missbrauchen. Um den ollen Schiller frei zu zitieren: "Der Mensch spielt nur dann, wo er Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.".