Weltherrschaft! Religiöser Wahnsinn! Handel, Touristen und Moneten!
Kurz:
Brave New World (Add-On), die nächste Erweiterung für Civilisation V, ist
herausgekommen. Gut gelungen, viele sinnige Veränderungen und es macht
eine Höllenlaune zu spielen. Diese Erweiterung, meine Damen und Herren
Gesangsverein, ist grandios und hat für mich den gleichen Stellenwert
wie damals "Beyond the Sword" aus dem vierten Teil. Und ich weiß:
Typische Nerd-Schwärmerei am ersten Wochenende. Vermutlich werde ich
bittere Tränen in meine Tastatur weinen, gleich nächste Woche.

Die
größte Änderung in Brave New World ist vermutlich der Handel und das
liebe Gold. Außer Luxus-Resourcen gibt es praktisch keine Geländefelder
mehr mit Gold. Das ist im ersten Moment ein harter Schlag und trifft vor
allem die Kriegstreiber am Anfang des Spieles unter uns, die mit
zunehmender Truppenstärke in einen immer schneller leer werdenden
Geldbeutel schauen. Die Antwort darauf lautet Handel, denn - Freude! -
es gibt wieder Handelsrouten, die von Karawanen und Frachtschiffen
befahren werden. Je weiter die andere Stadt entfernt und mit
unterschiedlichen Resourcen ausgestattet ist, desto mehr Moneten werden
in die Kasse gespült. Und desto schwerer können diese geschützt werden:
Handelsrouten ziehen plündernde Babaren und Feinde magisch an - einen
Teil des Gewinns in militärische Einheiten zu investieren ist nicht der
schlechteste aller Pläne. Zudem noch einige Feinheiten mit den
Handelsrouten einhergehen: Glaubensvorstellungen, Einfluß und
wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten sich damit auch. Was mir sehr
gut gefällt, ist die Möglichkeit, nun Essen oder Produktion in andere
Städte zu transportieren. Damit lassen sich einige Stunts mit der
Städteplanung fabrizieren, die in der vorherigen Version unmöglich
waren.
Jedoch: Nach den ersten Stunden habe ich das Gefühl, dass
selbst die größten Kriegstreiber mit der Einführung der Handelsrouten
plötzlich sehr zahm geworden sind. Der drohende finanzielle Verlust, die
Finanzierung der Armee und andere Boni, die plötzlich nicht mehr
vorhanden sind... wo vorher die üblichen Verdächtigen sich bei
freundschaftlichen Nachbarsbesuchen und Städte plündern die Klinke in
die Hand gedrückt haben, herrscht plötzlich eitel Sonnenschein. Ein
ganzes Spiel neben dem Franzosen und kein Krieg? Alexander mit
Blumenkranz im Haar und leise "Frieden auf Erden" hauchend? Das
friedliche Miteinander ist... verdächtig. Naja, vielleicht sind die
Nasen auch vernünftiger geworten - man weiß es nicht.
Die nächste
große Änderung betrifft die "Social Policies" und den Kultursieg. Mit
Kultur kauft man sich nach wie vor Social Policies, die Vorteile aller
Art bringen, diese zählen jedoch nicht mehr direkt zu einem kulturellen
Sieg. Tourismus und der Einfluss auf andere Nationen ist nun
entscheidend dafür. Tourismus bekommt man durch Bilder, Schriftstücke
und Musik, die man in den eigenen Museen und Wunder ausstellen kann.
Praktisch, dass zu den großen Persönlichkeiten noch Schriftsteller
dazugekommen sind und die Archäologie: Buddeln nach alten Schätzen,
diese an die Wand nageln und gut ist.
Es gibt natürlich noch
einiges Neues mehr, zuviel für eine kurze Rezension. Mein erster
Gesamteindruck ist: Eine klare Kaufempfehlung - diese Erweiterung rockt
und macht meiner Meinung nach Civ 5 zum besten Teil in der Civilisation
Reihe.
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